Friedhelm Canisius

Friedhelm Canisius

Ein interessanter und interessierter, trotz seiner 66 Lebensjahre, jung gebliebener „Schulmeister“ im weitesten und besten Sinne des Wortes. Was hat er mit Klarenthal zu tun?

Seine Eltern zogen 1967 nach Klarenthal, in die Otto-Wels-Straße. Friedhelm Canisius war aktiv in der neu gegründeten katholischen Kirche St.Klara in Klarenthal als Messdiener, Pfarrjugendführer, Küster und Diakon.

1969 zog er von zuhause aus und begann ein Studium an der Universität Frankfurt, zunächst Theologie, dann Deutsch und Geographie. Er wurde Lehrer und unterrichtete ab 1971 an der Wilhelm-Heinrich-von-Riehl-Schule in Biebrich. Nach Abschluss des Lehramtsstudiums befasste er sich insbesondere mit Integrationspädagogik und Arbeitslehre. 1988 wurde er zum Schulleiter der Geschwister-Scholl-Schule befördert und blieb in dieser Position 22 Jahre, bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2010. Während seiner Zeit als Schulleiter wuchs die Zahl der Grundschüler von 328 auf 420. Die letzte große Herausforderung für ihn war der Um-und teilweise Neubau der Geschwister-Scholl-Schule in den Jahren 2009/2010. Von der Einsatzfreude und Kreativität von Friedhelm Canisius bekam ich einen persönlichen Eindruck bei den Feiern zu Beginn eines Schuljahres. Vier meiner in Wiesbaden geborenen Enkel haben ihre Grundschuljahre in der Geschwister-Scholl-Schule verbracht.

Friedhelm Canisius war aktiv in der Lehrerausbildung und zuletzt Vorsitzender des Prüfungsausschusses bei den Lehramtsprüfungen. Sein Bestreben ging in Richtung einer Ausweitung der Schularbeit, auch im Sinne eines erweiterten Kulturbegriffs. Die schulischen Angebote wurden erweitert durch Fremdsprachen und eines kulturellen und sportlichen Angebots. Die integrations-pädagogische Ausbildung des Lehrerkollegiums bildete den Schwerpunkt der schulinternen Lehrerfortbildung, was insbesondere angesichts des ständig wachsenden Anteils der Schüler mit Migrationshintergrund sehr wichtig wurde. Friedhelm Canisius erinnert sich daran, wie seine Schule in den neunziger Jahren über 100 bosnische Kinder aufnehmen musste die zunächst überhaupt Deutsch lernen mussten, um dem normalen Unterricht einigermaßen folgen zu können. Es folgte der schrittweise Ausbau zum „verlässlichen Unterricht“ und zur Ganztagsbetreuung einschließlich Mittagstisch (Fitmacher-Club) für heute etwa 120 Kinder.

Seit nunmehr fünf Jahren genießt Friedhelm Canisius den wohlverdienten Ruhestand, der bei ihm, wie kann es anders sein, sehr „unruhig“ verläuft. Er hat in den letztenJahren, zusammen mit seiner Frau, mehrere große Reisen um die Welt gemacht. Dann ist er aktiv in einer ehrenamtlichen Organisation, welche sich darum bemüht, Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die deutsche Sprache zu vermitteln und sie gemeinsam mit ihren Eltern, im häuslichen Umfeld bei einer raschen und guten Integration zu unterstützen, weil die Vernetzung mit dem deutschen Umfeld extrem wichtig ist. Etwa 70 „Mentoren“ arbeiten hier ehrenamtlich in dieser Gruppe.

Zuletzt muss noch berichtet werden, dass Friedhelm Canisius über 10 Jahre Vorsitzender des Kulturausschusses des Dachverbandes Klarenthaler Vereinigungen war und in dieser Funktion die Programme der Klarenthaler Kulturtage wesentlich mitgestaltet hat. Diese für Klarenthal wichtige Tätigkeit hat er ehrenamtlich neben seiner, ihn hoch beanspruchenden Aufgabe als Leiter der Geschwister-Scholl-Schule, geleistet.

 

Götz Ostendorff

Den Text schrieb unser das AK - Mitglied

Götz Ostendorff

Wiesbaden, 30. August 2015

Verleihung des Integrationspreises

Am Dienstag, 29. Oktober 2013, fand im Festsaal des Rathauses die feierliche Verleihung des Integrationspreises der Landeshauptstadt Wiesbaden durch Oberbürgermeister Sven Gerich an den Lions Club Wiesbaden-Neroberg statt. Im Rahmen der Feierstunde präsentieren die Lions ihre Arbeit und das Projekt "Sprache baut Brücken". Der Lions Club Wiesbaden-Neroberg erhält für das Projekt "Sprache baut Brücken" den diesjährigen Integrationspreis der Landeshauptstadt Wiesbaden. Im Rahmen des Projektes werden Oberstufenschülerinnen und -schüler von Wiesbadener Schulen sowie Studierende der Fachhochschule als Tutorinnen und Tutoren ausgebildet. Sie arbeiten im Rahmen von Lernpatenschaften mit vier bis zehnjährigen Kindern zusammen, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Ein- bis zweimal pro Woche finden Treffen zum gemeinsamen spielerischen Lernen im häuslichen Umfeld der Kinder statt. Dort besteht die beste Möglichkeit, sich gegenseitig kennen- und verstehen zu lernen.

Als pädagogischer Leiter des Projektes "Sprache baut Brücken" ist er in der Tutorenschulung

des Lion Clubs Wiesbaden tätig. Sozial engagierte Jugendliche, die bereit sind, sich sozial zu engagieren und den Willen zur Integration von Migranten haben, werden geschult, durch gemeinsames Spielen, Vorlesen und andere Aktivitäten den Kindern altersentsprechend die deutsche Sprache näher bringen. Entscheidend ist, dass die Kinder sich wohlfühlen und sich auf den nächsten Besuch des Tutors freuen.

 
Quellenhinweise:

 

 

Die Bilder und ein Teil der Texte sind aus der Webseite

"../gesellschaft/auslaendische-buerger/content/integrationspreis-2013.php"

entnommen.