Wiesbaden Nachrichten 01.06.2016

MEISTERBRIEF                                                     SC Klarenthal mit Galionsfigur Polichronakis als stolzer A-Liga-Champion zurück in der Kreisoberliga

Peros Prophezeiung prima umgesetzt

Breiter Kader: Der SC Klarenthal ist mit 73 Punkten stolzer Meister der A-Liga Wiesbaden. Foto: SC Klarenthal

Von Stephan Neumann

 

WIESBADEN - Die Vorbereitung in der Sommerhitze 2015 verlief knallhart. Die härteste, die Trainer Stavros Polichronakis in seiner langen Zeit beim SC Klarenthal absolvierte. Danach folgte zum Start ein ernüchterndes 0:0 bei Bierstadts Zweiter. Das SCK-Ensemble glich einem Haufen Bedröppelter. Bis auf Keeper-Rückhalt Perica Dalic.

„Stavi, mach dich nicht verrückt. Wir werden Meister“, ließ Pero, der Prophet, in Richtung des damals genervten Coachs verlautbaren. 31 Spiele später war eingetroffen, was Klarenthals „Seher“ erahnt hatte: Die Klarenthaler Fußballer sind mit 73 Punkten als stolzer A-Liga-Meister in die Kreisoberliga gestürmt.

Dagdevir ein Volltreffer: Oguzhan Dagdevir interpretiert die Vorbereitungs-Tortur im Rückblick als elementar wichtige Grundlage. Nach dreijährigem Abstecher in die Gruppenliga zum FC Bierstadt war er zu seinem Jugendverein zurückgekehrt, um dort seine Extraklasse im zentralen Mittelfeld einzubringen.

„Hier werde ich als Mensch angenommen. Lieber spiele ich tiefer, habe dafür mehr Spaß“, sagt der 23-Jährige mit Blick auf höherklassige Offerten, die er allesamt ausgeschlagen hat. Stattdessen will Dagdevir in der künftigen Hammer-Kreisoberliga mit dem SCK für Furore sorgen. Der Weg dorthin zurück begann mit dem Abstieg im Jahr 2013. „Das Beste, was uns passieren konnte“, stellt Polichronakis fest.

Denn fortan verfolgte er mit Unterstützung der Führungsriege um Sven Korschanowski, Christian Weiner (Club-Vize, Abteilungsleiter und wertvoller Spieler in einer Person) und Oliver Rübenach konsequent den Weg, frühere SCK-Spieler zurückzuholen, zudem auf Youngster wie Leon Pitogo zu setzen. Co-Trainer Asmellash Woldemicael erwies sich dabei als kongenialer Partner des Chefcoachs, Abwehrsäule Adem Aydin als verlängerter Arm auf dem Platz. Zudem schlugen neben Dagdevir auch die weiteren Zugänge ein. Zum Beispiel Fadi Semun.

 

Sabine Stavis Rückhalt: „Die Neuen waren das Druckmittel für gesunden Konkurrenzkampf“, streicht Eintracht-Frankfurt-Symphatisant Polichronakis heraus, dessen Söhne Rico (Biebrich 02) und Vassili (SVWW) als Nachwuchsspieler auf seinen Spuren wandeln. „Ohne die Unterstützung durch meine Frau Sabine“, weiß der Fußball-Enthusiast, der auch außerhalb des Platzes für seine Schützlinge stets ein offenes Ohr hat, „wäre das alles nicht unter einen Hut zu bringen“.

Über allem steht aber der Wir-Gedanke. „Letztlich ist der komplette Verein aufgestiegen“, bekräftigt Christian Weiner. Maria, Steffi und Wolfgang Borsch sowie Bernd Herrmann und die weitere Helfer-Crew trugen zum Titel bei. Auf dem Feld mixte das Team Spielstärke und Moral, setzte sich in zwei emotionalen Begegnungen gegen Mitkonkurrent Schierstein 08 4:1 und 3:1 durch. Daran will das SCK-Ensemble eine Etage höher anknüpfen. Torwart Rene Roth (Freie Turner) steht als Zugang fest. „Der ein oder andere Knaller wird folgen“, verspricht Meistermacher Polichronakis.

 

Meisterkader: Perica Dalic 27 Spiele/ 0 Tore/ 42 Jahre, Ivo Hack 1/0/34, Bulut Rüzgar 3/0/24; Adem Aydin 21/1/35, Christian Weiner 18/1/34, Said Akrri 29/8/26, Oguzhan Dagdevir 29/15/23, Fadi Semun 20/3/24, Marc Domberger 7/0/29, Mirag Zardan 4/0/27, Alper Kir 23/22/27, Selim Dridi 27/8/19, Onur Alkin 23/7/19, David Massfeler 28/6/32, Schambel Getnet 28/16/30, Leon Pitogo 21/1/19, Soufian El Bachiri 6/0/20, Dennis Lischer 6/1/28, Robert Demirtas 13/10/32, Marcel Schulz 7/0/29, Newsha Zekri 8/1/27, Stefan Winkler 22/2/34, Vincenzo Lo Schiavo 1/0/19, Gzim Rashica 25/6/24, Kevin Blum 15/9/18, Ali Colak 2/0/27, Hasan Colak 2/0/28.


Peros Prophezeiung prima umgesetzt (Wiesbadener Kurier, 01.06.2016)