Lokaler Widerstand

Straßenschild Konrad-Arndt Str.

Konrad Arndt (1899-1944)

Der Gewerkschafter Konrad Arndt bekämpfte schon früh die Nazis in Wiesbaden als Stadtverordneter, als Gewerkschaftsekretär und als Leiter der Eisernen Front, einem Zusammenschluss von SPD, Gewerkschaften und Reichsbanner. Ablehnend stand der jedoch einer Einheitsfront mit der KPD gegenüber. Nach dem 30. Januar 1933 begann sein Leidensweg. Verhaftungen und Hausdurchsuchungen waren nun bei Konrad Arndt an der Tagesordnung. lm März 1933 wurde er zweimal überfallen und entging dabei nur knapp dem Tod. lm Mai 1933 kam er erstmals in „Schutzhaft“. Von Oktober 1933 bis Juni 1938 kam er ins Konzentrationslager. Auch danach waren er und seine Familie zahlreichen Schikanen ausgesetzt. Schließlich meldete er sich 1939 zur Wehrmacht, um als Soldat den Verfolgungen zu entgehen. Doch schon ein Jahr später verunglückte er auf einer Dienstfahrt tödlich. Die Umstände dieses Unfalls konnten nie aufgeklärt werden.

Straßenschild Otto-Haese Str.

Otto Haese (1874-1944)

Der Sozialdemokrat Otto Haese war von 1920 bis 1924 ehrenamtlicher Stadtrat in Wiesbaden. Außerdem gehörte er als Abgeordneter dem Preußischen Landtag in Berlin an. Nach dem 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und kam ins KZ Dachau. Dort wurde er am 24. Dezember 1944 ermordet.

Straßenschild Richard-Otto Str.

Richard Otto (1882-1944)

Richard Otto war der letzte Parteisekretär der SPD in Wiesbaden vor ihrer Zerschlagung. Mit Georg Buch und Henry Schubert versuchte er, unter dem Naziregime die Partei zusammenzuhalten. Von November 1933 bis Januar 1934 war er in Haft. Schließlich wurde er zusammen mit dem späteren Wiesbadener Oberbürgermeister Georg Buch zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Als er entlassen wurde, befielen ihn plötzlich Krämpfe und Schmerzen. Er verlor das Bewusstsein und war zwei Tage später tot. Die mysteriösen Umstände seines plötzlichen Todes konnten nie geklärt werden. Es wird vermutet, dass man ihn noch kurz vor seiner Entlassung vergiftet hätte.