Hannelore Rönsch

Ein „Schiersteiner Mädchen“ in Klarenthal?

Wie gibt`s das? Ganz einfach, die Rede ist von Hannelore Rönsch, eine der bekanntesten Politikerinnen aus Wiesbaden. Sie hat von 1966 bis 2005, d.h. fast 40 Jahre in Klarenthal gewohnt.

Hannelore Rönsch trat 1963 in die CDU ein. 2015 wurde sie für ihre 50-jährige Mitgliedschaft von der CDU Wiesbaden geehrt. Warum nicht schon 2013? Weil Ihre Beitrittsunterlagen von 1963 wohl erst 1965 beim Kreisverband erfasst wurden.

1966 zog sie mit ihrem Mann, Claus Rönsch, und ihrer Tochter Viola als eine der ersten Mieter in eine der von der Nassauischen Heimstätte errichteten Häuser an der der Otto-Wels-Straße. Sie erinnert sich noch gut, dass am Tag vor dem Einzug ein behelfsmäßiger Zugang zum Haus aufgeschüttet wurde, um überhaupt den Einzug zu ermöglichen.

Ihr beruflicher Werdegang begann nach der Höheren Handelsschule im Bundes-kriminalamt. Nach zwei Jahren beim BKA folgten 20 Jahre als Mieterberaterin beim „Nassauischen Heim“. So wurde sie direkt mit den kleinen und großen Sorgen der Mieter in der jungen Großsiedlung Klarenthal bekannt gemacht, was mit Sicherheit ihr politisches Engagement befördert und beeinflusst hat.

Im Wohnzimmer von Familie Rönsch wurde der Stadtteilbezirk der CDU Klarenthal gegründet und die Schaffung eines eigenen Ortbeirates für Klarenthal diskutiert und angestoßen. Sowohl Hannelore Rönsch als auch ihr Mann Claus Rönsch engagierten sich politisch im Ortsbeirat und in der Stadtverordnetenversammlung, unter anderem für die Belange der Bürger und des Stadtteils Klarenthal.

Sie wirkte 6 Jahre als Stadtverordnete, ab 1980 als ehrenamtliche Stadträtin für die Bereiche Wohnungsbau und Soziales.

  • 1983 bis 2002 folgen 19 Jahre als Mitglied des Bundestags.
  • 1990 bis 1998 stellvertretende Vorsitzende der CDU Hessen.
  • 1994 bis 2000 stellvertretende Vorsitzende der CDU-/CSU Bundestagsfraktion.
  • 1991 bis 1994 Bundesministerin für Familie und Senioren.

Ihr intensives soziales Engagement zeigte sich in verschiedenen Aktivitäten.

  • Von 1992 bis 2011 war sie Vorsitzende des Kuratoriums der von ihr gegründeten Stiftung „Daheim im Heim“ und ist
  • seit 1995 stellvertretende Vorsitzende der Wiesbadener „Werner-und Gretchen-Neumann-Stiftung“.
  • Von 2000 bis 2014 war sie Präsidentin des Landesverbandes Hessen des Deutschen Roten Kreuz. Dieser langjährige aktive Einsatz in verschiedenen sozialen Organisationen wurde mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes, des Hessischen Verdienstordens des Landes Hessen und der Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Roten Kreuz gewürdigt.

Die heute 73-jährige Hannelore Rönsch, die seit 2005 wieder in ihrem Geburtsstadtteil Schierstein lebt, strahlt ungebrochene Vitalität aus, auch wenn sie einräumt, im Laufe der Jahre altersweise und altersmilde geworden zu sein. Wenn man die Einzelheiten ihres langen politischen Lebens kennt, kann man ihrer Aussage voll und ganz zustimmen:

"Ich habe immer versucht, mir treu zu bleiben."

 

Götz Ostendorff

Das Interview führte und den Text schrieb das AK - Mitglied

Götz Ostendorff

Wiesbaden, 25. Mai 2015