Eine Kurzfassung der Schulentwicklung in der BRD vor 1990

Schulgeschichte

Jahrhundertelang war Schulbildung ein Privileg der Reichen und Mächtigen. Vorbehalten dem Klerus, dem Adel bzw. der Bürgerschaft entwickelte sich das Schulsystem im deutschsprachigem Raum sehr langsam.

Erst im 19. Jahrhundert etablierte Preußen ein staatlich organisiertes, finanziertes und kontrolliertes Schulsystem. Das Ziel war

  • Schulen als Mittel zur Herausbildung eines Staats- und Nationalbewusstseins zu nutzen,
  • dem ökonomischen Interesse, die Entwicklung von Wirtschaft und vor allem staatlicher Verwaltung durch qualifiziertes Personal zu fördern sowie
  • dem emanzipatorischen Interesse der Einzelnen, durch Bildung die eigenen Lebensmöglichkeiten zu erweitern.

Die Ausbreitung dieser Idee erfolgte bald im gesamten deutschsprachigen Raum. Die Ziele haben sich zwar gesellschaftspolitisch mordernisiert, es verbleibt jedoch die Grundidee "durch Bildung die eigenen Lebensmöglichkeiten zu erweitern".

Das Schulsystem im Westen

Im Westen wurde nach dem Ende der Nazi-Diktatur das dreigliedrige Schulsystem wieder eingeführt. Zuständig für die Bildung sind bis heute die Bundesländer – so ist es im Grundgesetz festgelegt. 1949 wurde die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) gegründet, die bei überregionalen Themen für das nötige Maß an Gemeinsamkeiten sorgt, beispielsweise bei der Vergleichbarkeit von Zeugnissen. In den 1950er und 1960er Jahren folgten mehrere Abkommen, mit der ansatzweise eine Vereinheitlichung im deutschen Schulsystem erreicht wurde. So wurde Englisch überall zur Pflichtfremdsprache, auch die Bezeichnung der hauptsächlichen Schularten war nun in allen Ländern gleich: Grundschule (statt Volksschule), Hauptschule, Realschule und Gymnasium.

 

 

Quelle: www.planet-wissen.de