Wiesbadens historische Waldgaststätten: Die Fischzucht

Hinweis: Der Artikel zur Fischzucht muss in den 80er Jahren geschrieben worden sein, denn dei "Blauen Kurautobusse" fuhren in den 80er Jahren die Strecke an der Fischzucht vorbei.

Bis weit ins vorige Jahrhundert geht die Geschichte des Ausflugszieles zurück. Obwohl  früher Flüsse und  Bäche  ausreichend frischen Fisch boten, war die Zucht der schuppigen Delikatessen in Wiesbaden stärker verbreitet als heute.

Besonders bei Kurgästen, die das „nötige Kleingeld" dafür hatten, gab es  rege Nachfrage. Und nicht wenige pilgerten selbst ins Kesselbachtal, um der Fischzucht-Anstalt - so lautete der Name damals - einen Besuch abzustatten und appetitliche Karpfen' zu verspeisen.

Seit langem ist das Restaurant „Fischzucht" ein beliebtes und volkstümliches
Ausflugsziel, das nicht nur zur Sommerzeit seine Anziehungskraft beweist Auch
im Winter finden Wanderer oder Autofahrer die gastronomische Einkehrmöglichkeit zwischen Platter- und Aarstraße, die am Fischzuchtweg ausreichend Parkmöglichkeiten bietet Im November ist es geschlossen, doch danach finden sich besonders Karpfen auf der Speisekarte des Restaurants, das nach dem Krieg aus städtischen Besitz in privaten übergegangen war.
Die Fischweiher, auf die der Blick vom Gartenlokal aus fällt gehören weiterhin der Stadt und sind an den Gastwirt Peter Bergmann verpachtet. Inzwischen werden dort Forellen und Schleien gezüchtet Die terrassenförmige Anlage der Teiche sorgt für fließendes Wasser und den nötigen Sauerstoff. Auch das alte Bruthaus steht noch, doch werden dort keine Eier mehr eingesetzt, um Zucht zu betreiben. Diese findet in den Weihern selbst statt indem dort kleinen Fischen günstige Voraussetzungen zur Entwicklung geboten werden.
Vielleicht hatten in früheren Zeiten Mönche das Kesselbachtal für die Fischzucht genutzt Die Baulichkeiten sollen jedenfalls schon früh entstanden sein. Der Grundbesitz gehörte zum Bistum Mainz und beherbergte möglicherweise einst ein erzbischöfliches Palais. Nach
dem Krieg waren dort unter Moos und Zweigen versteckte Steinmetzarbeiten

historischen Ursprungs gefunden worden.
Ein Weihwasserbecken und Gewölbeteile gehörten ebenso dazu wie ein Brunnentrog mit der Jahreszahl 1517.
Soweit die zuständigen Archive erhalten sind, geben sie nur spärlich Auskunft
über die Vergangenheit der Fischzucht-Anstalt.  Der jetzige Besitzer berichtet von der Bewirtschaftung des Anwesens seit 1834. In alten Annoncen von anno 1875 wird das Restaurant zur Fischzucht angepriesen. Bis 1894 befand es sich in Privatbesitz, um dann von der Stadt Wiesbaden übernommen zu werden.

Peter Bergmann selbst hat das Gebäude 1964 erworben und mit seiner Familie schwer gearbeitet, um es zum heutigen Stand herzurichten. Über ein Jahr dauerte es, bis aus der „Wildnis" wieder ein beliebtes Ausflugsziel wurde. Bei gutem Wetter läßt sich im Freien die Leistungsfähigkeit der Gastronomie prüfen und rings um die Weiher spazieren. Ein Rundwanderweg führt zur „Eisernen Hand" und zurück.


 

Gegenüber der „Fischzucht" breiten sich Liegewiesen für Sonnenhungrige aus. Im Sommer kommen die „Blauen Kurautobusse" auf dem Weg zur Platte vorbei und machen Halt.

 

 

 

 

 

 

Vorbei sind die Zeiten, da Kurgäste in Kutschen den Weg - herfanden. Auch gibt es keine Schwäne mehr auf dem Teich, dafür Enten, die an dem schattigen Plätzchen und inmitten der idyllischen Natur ebenso Ruhe finden wie einkehrende Gäste.

 

Die Speisekarte zeigt Ihnen den Weg zum Fischzuchtretausrarant Die modernere Version der Fischzucht-Speisekarte (Link) weist Ihnen den Weg zur Fischzucht