Nachrichten Wiesbaden 03.06.2016

Beim Projekt „Heimatschule“ für Grundschüler kann jeder mitmachen, der etwas über Wiesbaden weiß

 

Von Joachim Atzbach

 

WIESBADEN - Es verspricht ein spannendes Projekt zu werden. Entsprechend zuversichtlich gibt sich Thomas Weichel, der Leiter der Stabsstelle Wiesbadener Identität, der das Ganze koordiniert.

„Als liberale und weltoffene Stadt ist es für Wiesbaden wichtig, den Begriff Heimat zu besetzen und mit „Heimatschule“ wollen wir den jungen Leuten ein Heimatgefühl vermitteln.“

Die Notwendigkeit liege auf der Hand, erklärt Weichel. Denn von den heute in Wiesbaden lebenden 25-Jährigen sind gerade einmal 25 Prozent in Wiesbaden geboren. Werden also junge Eltern, ohne Wiesbaden-Geschichten und Anekdoten der eigenen Großeltern weitergeben zu können.

„Ich bin überzeugt, dass es genügend Bürger gibt, die sich beteiligen wollen. Es muss nicht geforscht werden. Jeder teilt nur das mit, was er weiß“, wirbt Weichel um Beteiligung.

Die Beiträge in eine kindergerechte Sprache zu übertragen, ist dann Aufgabe einer gesonderten Arbeitsgruppe. Beginnen soll das Online-Portal im Frühjahr kommenden Jahres mit vier Themenkomplexen: Innenstadt und Stadtteile, Menschen und Geschichten, Ausflüge sowie Spiele.

 

DAS PROJEKT

 

„Heimatschule“ will den 3. und 4. Klassen an Wiesbadener Grundschulen umfassendes Material zu allen Themen rund um die Landeshauptstadt zur Verfügung stellen. Das an Schüler, Lehrer und auch Neubürger gerichtete Online-Portal versteht sich als „Bürgerprojekt“ bei dem Lehrkräfte, Heimatvereine und Einzelpersonen ihr Wissen zur Verfügung stellen und mitarbeiten.

 

Gabor Felix ist einer von 62 Mitwirkenden, die in einem ersten Workshop „Heimatschule“ aufs Gleis bringen. Das Wiesbadener Urgestein, der wie wohl kein Zweiter mit den Quellen und Brunnen seiner Heimatstadt vertraut ist, hat sich in der Arbeitsgruppe „Menschen und Geschichten“ folgerichtig das Thema Wasser vorgenommen. Gabor will vermitteln, dass Bekanntheit und Wohlstand Wiesbadens ohne seine Heilquellen undenkbar wären. Ein Hauptaspekt innerhalb seiner Arbeitsgruppe war es, Themen auszuwählen, die bei der Zielgruppe der Dritt- und Viertklässler nicht nur auf oberflächliches Interesse stoßen, sondern in der Lage sind, auf Dauer deren Aufmerksamkeit zu fesseln.

Eleonora Kerstan, die Konrektorin der Delkenheimer Karl-Gärtner-Schule gehört zur Arbeitsgruppe der östlichen Vororte. Die Idee habe sie sofort angesprochen, sagt sie. Innerhalb der Gruppe wurden zunächst Themen sondiert, die die jeweiligen Vororte in ihrer ganzen Vielfalt präsentieren können. Sehr gespannt sei sie auf die Entwicklung des Projektes.

„Bei entsprechender Umsetzung wird das Projekt sehr großen Anklang bei den Schülern finden“, ist Kerstan überzeugt.

Wer sich bei „Heimatschule“ beteiligen möchte, kann per E-Mail Informationen anfordern.

© Beim Projekt „Heimatschule“ für Grundschüler kann jeder mitmachen, der etwas über Wiesbaden weiß (Wiesbadener Kurier, 03.06.2016)