Buddy

Unsere Kleinen ganz groß

Von Anna Dollak

 

KLARENTHAL - Die Aula der Geschwister-Scholl-Schule ist voller aufgeregter Kinder und stolzer Eltern.

„Unser Buddy“-Projekt hat einen Preis gewonnen“, ruft Manuel aus der 3a glücklich. Und da hat er recht, denn heute bekommen die Schülerinnen und Schüler der Klarenthaler Grundschule eine ganz besondere Auszeichnung. Sie sind die Sieger des „Buddy“-Projekts der Monate Januar und Februar, und zwar, weil sie ihren Wunsch „Keine Hausaufgaben am Freitag“ durchgesetzt haben. Gemeinsam erarbeiteten sie Alternativvorschläge und kamen auf die Idee, statt der Hausaufgaben am Freitag, eine Wochenaufgabe zu bekommen, die sie montags erhalten, und bis zum Ende der Woche erledigen müssen.

„Es ist außergewöhnlich wie schnell die Kinder dieses Projekt umgesetzt haben“, staunt Kathrin Stenzel, die Leiterin der Pressearbeit beim Verein „Buddy“. „Sie haben ihre Wünsche geäußert, nach Umsetzungsmöglichkeiten gesucht und selbst Lösungen gefunden. Außerdem haben sie gemerkt, dass sie eben auch Kompromisse eingehen müssen“, erklärt Stenzel die Kriterien für den Sieg und überreicht den stolzen Kindern Urkunden und einen Scheck.

Doch was ist „Buddy“ überhaupt?

Übersetzt bedeutet es „Kumpel“ und ist ein Programm in fünf Bundesländern mit bundesweit 1200 beteiligten Schulen. In Hessen beteiligen sich derzeit 46 Grundschulen an dem Projekt. Der Verein „Buddy“ und die Vodafone Stiftung verleihen regelmäßig bundesweit den Preis für besonders herausragende „Buddy“-Schülerprojekte.

Das Motto des Programms lautet „Aufeinander achten, füreinander da sein, miteinander lernen“, und soll den Schülern schon in ihren jungen Jahren den Erwerb zukunftsrelevanter Handlungskompetenzen beibringen.

 

Rolle der Kommunikation

 

„Mit Erfolg“, berichtet Verena Böhm, die Schulleiterin der Geschwister-Scholl-Schule. „Die Schüler lernen durch das Projekt Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und vor allem, wie wichtig Kommunikation ist. Durch die „Buddy“-Konferenzen, bei denen die Schüler mit dem Lehrerkollegium diskutieren, fühlen sie sich ernst genommen und dürfen mitentscheiden“, schwärmt Böhm.

2014 begann das Projekt an der Schule, „seit Ende 2015 sind wir nun offiziell eine „Buddy“-Schule, berichtet Böhm. Das Projekt-Maskottchen der Schule ist Papagei Benno.

Jede Woche sammeln die Kinder in ihren Klassen Wünsche, Ideen und Verbesserungsvorschläge für den Schulalltag.

„Sie sollen sich in der Schule wohlfühlen, denn es ist ja doch wie ihr zweites Zuhause“, erklärt die Schulleiterin.

Die einzelnen Vertreter der Klassen treffen sich dann zu den wöchentlichen „Buddy“-Konferenzen mit dem Lehrerkollegium und stellen die Gedanken aus ihren Klassen vor. Dann wird diskutiert und abgestimmt. Als tollen Erfolg sieht man an der Geschwister-Scholl-Schule, dass gleich die erste Umsetzung eines „Buddy“-Projektes ausgezeichnet wird.